Dissertation

Wahrnehmungswechsel mehrdeutiger Bilder in Abhängigkeit vom Präsentationsmodus: Untersuchung visuell evozierter Potentiale

Weitere Titel
Perceptual change of ambiguous figures depending on the presentation mode: examination of visual evoked potentials [englisch]
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Abstract
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  • englisch
Die ersten Schritte der visuellen Wahrnehmung sind ansatzweise verstanden, die Prozesse der höheren Verarbeitungsstufen wie z. B. der Objektwahrnehmung liegen hingegenen noch weitgehend im Dunkeln. Wahrnehmungswechsel mehrdeutiger Bilder wie z. B. des Necker-Würfels stellen ein faszinierendes Phänomen dar, bei dem die Wahrnehmung spontan zwischen verschiedenen Alternativen wechselt, obwohl der visuelle Stimulus unverändert bleibt. Die Untersuchung dieses Phänomens stellt die Möglichkeit in Aussicht, reizbedingte neuronale Aktivitätsänderungen von wahrnehmungsbedingten Aktivitätsänderungen experimentell zu trennen. Die einem Wahrnehmungswechsel zugrunde liegenden Mechanismen sind jedoch noch weitgehend unverstanden. Aus der Literatur ist bekannt, dass die Kipprate mehrdeutiger Bilder durch intermittierende Stimuluspräsentation v. a. in Abhängigkeit von der Pausendauer stark moduliert wird. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, elektrophysiologische Korrelate zur Modulation der Kipprate durch diskontinuierliche Stimuluspräsentation zu identifizieren. Es wurden VEPs (visuell evozierte Potentiale) zum Wahrnehmungswechsel bei intermittierender Stimuluspräsentation mit vier verschiedenen Pausenlängen (Off-Zeiten) gemessen. Die Ergebnisse zeigen, dass mit variierender Pausendauer die starke Modulation der Kipprate mit einer erheblichen Modulation der VEPs einhergeht. Mittels eines mathema-tischen Modells konnte gezeigt werden, dass alle VEP-Modulationen zu einem Zeitpunkt auftreten, nachdem die dem Wahrnehmungswechsel zugrunde liegenden Prozesse schon weitgehend abgeschlossen sind. Aus diesen Ergebnissen ergeben sich zwei mögliche Folgerungen: (1) frühere Korrelate zur Modulation der Kipprate sind mit dem VEP nicht messbar; oder (2) ein Wahrnehmungswechsel besteht aus zwei unabhängigen Prozessen: (a) Destabilisierung eines aktuellen Perzepts bis zur maximalen Instabilität. Dies könnten langsame globale neuronale Zustandsänderungen sein, die sich in der vorliegenden Studie über mehrere Stimulus-präsentationen hinweg vollziehen und Voraussetzung für einen Wahrnehmungswechsel sind. Diese Prozesse könnten durch die Dauer eingeschobener Pausen maßgeblich beeinflusst werden. (b) Disambiguierung der visuellen Information, die in den ersten 260 ms nach Stimulus-Onset schnell und hochautomatisiert zu einer Restabilisierung des Wahrnehmungs-systems führt. Solche schnellen und robusten Disambiguierungsprozesse wären eine optimale Anpassung des Wahrnehmungssystems an die Umwelt, um das Wahrnehmungsproblem möglichst schnell zu lösen. Die gefundene Variabilität der VEPs nach 260 ms beruht wahrscheinlich auf sekundären Prozessen (Vergleichstask, Antwortvorbereitung). In nachfolgenden Studien sollten die Prozesse der Destabilisierung genauer untersucht werden.

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    Prüfungsangaben Fakultät: Medizinische Fakultät Betreuer:in: Bach, Michael Prüfungsdatum: 14.11.2007
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