Dissertation

Landscape development and land use change in traditional cultural landscapes - evidence from the peripheries of Europe

Weitere Titel
Landschaftsentwicklung und Landnutzungswandel in traditionellen Kulturlandschaften - Beobachtungen aus den Peripherien Europas [deutsch]
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Erschienen in
Bibliographische Angaben
Erscheinungsjahr: 2011
URN: urn:nbn:de:bsz:25-opus-83947 Sprache: englisch Künste, Freizeit und Erholung / Städtebau, Raumplanung, Landschaftsgestaltung
Abstract
  • englisch
  • deutsch
Die vorliegende kumulative Dissertation besteht aus vier Forschungsartikeln, die sich mit verschiedenen Aspekten der Landschaftsentwicklung und des Landnutzungswandels in zwei marginalisierten Gebieten Europas befasst. Um zu erkunden, welche Hemmnisse und Potentiale Regionen mit traditionellen Kulturlandschaften in ihrer Regionalentwicklung haben und welchem Wandel sie in dem Prozess unterworfen sind, wurden exemplarisch zwei Fallbeispiele untersucht. Gyimes in den rumänischen Ostkarpaten und Las Hurdes in der spanischen Extremadura wurden ausgewählt, um drei eingangs formulierte Hypothesen zu testen. Als erstes wurde vorausgesetzt, dass heutige traditionelle Kulturlandschaften in Europa aus Gründen erhalten geblieben sind, die für den europäischen Kontinent verallgemeinbar sind. Die erste Gruppe von Forschungsfragen suchte nach diesen Gründen und fragte nach dem eventuellen gemeinsamen Nenner der erhaltenen europäischen Kulturlandschaften. Zweitens wurde von der empirischen Tatsache, dass sich viele der traditionellen Kulturlandschaften verändern und verschwinden, angenommen, dass sie auf äußere Faktoren zurückzuführen ist. Anhand der konkreten Beispiele Gyimes und Las Hurdes wurde geprüft, welche die Veränderungen und ihre Ursachen waren und ob die Landnutzungssysteme, die die Landschaften einst hervorgebracht hatten, heute noch Bestand haben. Drittens wurden aus den vielfältigen äußeren Einflussfaktoren zwei herausgewählt – der regulative Rahmen und die äußere Wahrnehmung – und es wurde versucht, Wirkungsketten von der Quelle der Einflussfaktoren bis zu ihren Auswirkungen in den Regionen zu ziehen. Die Untersuchung beinhaltete eine Literaturrecherche, eine Fragebogenbefragung von Touristen, eine Interviewbefragung von Haushalten und Experteninterviews zur Datenerfassung im Zeitraum 2006-2010. Die generierten Daten wurden dann für eine Livelihood-Analyse der Haushalte in Gyimes und Las Hurdes und einer Politikfeldanalyse des regulativen Rahmens im Bereich der Landwirtschafts-, ländliche Entwicklungs- und Regionalentwicklungspolitik verwendet. Es konnte gezeigt werden, dass die untersuchten traditionelle Kulturlandschaften aufgrund von Isolation, ungünstigen Standortbedingungen für landwirtschaftliche Produktion und einer in vielen Fällen vom nationalen Mainstream abweichenden Bevölkerung überlebt haben. Die vorurteilsbehaftete Wahrnehmung, die beide Gebiete charakterisiert hatte, spielte weiterhin eine Rolle in ihrer jetzigen Entwicklung. Diese Beobachtung war eindeutiger im Falle von Gyimes, wo Einwohner auf die Erwartungen von ungarischen Touristen reagierten und begannen, die Landschaft entsprechend der äußeren Wahrnehmung zu arrangieren. Die komplexen Landnutzungssysteme, die einst die immer noch sichtbaren Landschaftsstrukturen geschaffen hatten, waren im Rückgang begriffen und verloren an Komplexität und Bedeutung als Einkommensquelle. Eine geringe Anzahl von Haushalten führte die Landwirtschaft vor allem als Subsistenzwirtschaft fort und nur ein Bruchteil investierte in moderne Formen der Produktion. Die Haushalte, die der Untersuchung nach am ehesten die traditionelle Kulturlandschaft erhielten, waren auch oft diejenigen, die keinerlei ländliche Entwicklungsförderung erhielten. Die Annahme wurde gemacht, dass Las Hurdes, wo die landwirtschaftliche Transformation vor Jahrzehnten stattgefunden hatte, ein mögliches Zukunftsszenario für Gyimes darstellt, hinsichtlich der Verlagerung weg vom Primärsektor, der Landnutzungsaufgabe mit gleichzeitiger landwirtschaftlicher Intensivierung und der Entvölkerung, die zum Verlust der traditionellen Kulturlandschaft führt. Die die Regionen betreffenden analysierten politischen Maßnahmen konnten diese Entwicklung nicht aufhalten, obwohl sie teilweise explizit dafür gemacht wurden, wie im Falle der spanischen ländlichen Entwicklungsprogramme. GAP Direktzahlungen hatten hauptsächlich negative und einige positive indirekte Auswirkungen auf Gyimes und Las Hurdes. Maßnahmen der ländlichen Entwicklung hingegen hatten der Untersuchung zufolge einen geringen positiven Effekt, der schwer zu quantifizieren war. Letztlich wurde die Schlussfolgerung gezogen, dass ländliche Entwicklungspolitik marginalisierte ländliche Gebiete am besten unterstützen könnte, wenn sie umstrukturiert und gezielter an Gebiete mit einem realen Bedarf an öffentlichen Hilfsleistungen geleitet würde. Vor dem Hintergrund der Herausforderungen globaler Landwirtschaft und der Tatsache, dass ländliche Entwicklung heutzutage viel mehr erfordert, als die Unterstützung der Landwirtschaft, schlägt die vorliegende Arbeit abschließend eine Neuorientierung landwirtschaftlicher Politik vor. Regionale Lösungen, die traditionelle, gut an lokale Standortbedingungen angepasste Produktionssysteme mit modernen Technologien verbinden und lokale Einkommensquellen, qualitativ hochwertige Nahrungsmittel und ökologische Nachhaltigkeit sichern, sollten gefördert werden.

Beschreibung

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    Prüfungsangaben Fakultät: Fakultät für Forst- und Umweltwissenschaften Betreuer:in: Konold, Werner Prüfungsdatum: 07.12.2011
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