Teil eines Buches
Nation und Subjekt: zur Systematik des deutschen Nationalismus anhand von Texten Ulrich von Huttens
Erschienen in
Nicholas Vazsonyi (Hrsg.):
Searching for common ground : Diskurse zur deutschen Identität.
Köln ; Weimar ; Wien :
Böhlau,
2000,
23-42.
ISBN:
978-3-412-13899-8
Bibliographische Angaben
DOI:
10.6094/UNIFR/154736
URN:
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-1547367
Sprache:
deutsch
Literatur (Belletristik) und Rhetorik / Deutsche Literatur und Literaturen verwandter Sprachen,
Philosophie und Psychologie / Philosophie und Psychologie / Geschichte und Sammelbiografien
Erscheinungsjahr: 2000
Abstract
-
deutsch
Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:
Der frühe deutsche Nationalismus zwischen Renaissance und Französischer Revolution spielt in der neueren deutschen Geschichtswissenschaft eine zwiespältige Rolle.[1] Die Neuhistoriker mit ihrem Schwerpunkt im 19. und 20. Jahrhundert würdigen ihn eher flüchtiger Blicke. Er sei auf Eliten beschränkt, religiös und ständisch eingebunden, vorwiegend kulturell orientiert und deshalb zu trennen vom Nationalismus seit der Französischen Revolution mit seinem Massencharakter, seinem quasireligiösen Anspruch und seinen politisch-aggressiven Potenzen, die in die Katastrophen des 20. Jahrhunderts führten.[2] Historiker der Frühen Neuzeit hingegen handeln von ihm als Selbstverständlichkeit, sehen aber wenig Veranlassung, ihn über die Jahrhunderte hinweg allzu eng mit den moralischen und politischen Problemen zu verknüpfen, die den Neuhistorikern bei diesem Gegenstand zu schaffen machen.[3] So bleibt der frühe Nationalismus in der Forschung ein historisch isoliertes Phänomen, bloße Vorgeschichte des „eigentlichen“ Nationalismus.[4] Zwar wird neuerdings das bisherige Dogma von der Grenze der Französischen Revolution ein wenig gelockert, werden zumindest nationalistische Texte des 18. Jahrhunderts nicht mehr als Zeugnisse eines friedlichen, integrativen Patriotismus hingestellt,[5] und auch das Konzept des Kongresses, für den dieser Beitrag entstand, ging von einem einheitlichen nationalen Diskurs zwischen 1750 und 1871 aus. Aber noch weiter zurück wagt sich der historische Blick heutiger Nationalismusforschung nur selten, und die Frage bleibt unbehandelt, welche historischen und systematischen Zusammenhänge zwischen frühem und späterem Nationalismus bestehen.
Eben diese Frage möchte ich in den Mittelpunkt meiner Untersuchung stellen. Ich werde mich dabei auf ein Einzelbeispiel aus dem frühen Nationalismus beschränken. An den Texten Ulrichs von Hutten möchte ich einigen Strukturmerkmale nationaler Texte nachgehen, von denen ich meine, daß sie generelle Bedeutung haben, also die Epochengrenze zwischen Früher Neuzeit und Neuzeit/Gegenwart durchbrechen.[6] Ein Abriß einer Geschichte des Nationalismus ist damit nicht intendiert; mein Interesse ist hier systematisch, nicht historiographisch ausgerichtet.[7]
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Herrmann: Nation und Subjekt
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